• Adidas Shoes
  • Lebron Shoes
  • Porsche Design Shoes
  • Jeremy Scott shoes Wings
  • Kobe 8
  • KD Shoes
  • Cheap Kevin Durant Shoes
  • Lebron Shoes
  • Lebron James Shoes
  • nba jerseys 2014
  • kd Shoes nba
  • Herve Leger Bandage Dress
  • KD Shoes
  • Nike Lebron 11
  • Coach Sunglasses
  • Uggs Shoes
  • louis vuitton sale
  • Kobe Bryant Shoes
  • Air Jordan Shoes
  • Cheap Lebron James Shoes
  • Kobe Shoes Sale
  • Lebron Shoes
  • Cheap KD Shoes
  • Ein Umweltprojekt innerhalb der Agenda21-PartnerschaftKapstadt (SA) - Aachen (D)

    colOURful busSHELTERs in Manenberg

    Das Bauwagen-Projekt 2009 colOURful busSHELTERs fand von März bis Mai im farbigen Stadtteil Manenberg statt. Projektmanager Norbert Kuntz von STADTOASEN e.V. und die Mural-Global-Künstlerin Uta Göbel-Groß gestalteten mit Schülern der Phoenix Secondary School Buswartehäuschen an der Lansdowne Road im Bereich des Edith Stephens Wetland Park sowie entlang der Manenberg Avenue im Herzen des Stadtteils Manenberg.


          

    Fotogalerie

    Abschlussbericht mit Fotos als pdf

    Ein „Kurz“bericht der beiden Projektleiter

    „Nach mehreren Monaten Vorbereitungsphase in 2008 machten wir kurz vor unserem Abflug die uns eigentlich vertraute Erfahrung, dass Herangehensweisen an Projekte im Norden und Süden dieser Welt verschieden sind und Denk- und Arbeitsweisen nicht einfach transferiert werden können. Es gab „plötzlich“ Bedenken gegen unser Projekt bei einigen Entscheidungsträgern: „Kann das Projekt überhaupt so, unter diesem Namen stattfinden? Was ist der nachhaltige Wert eines solchen ökologisch-künstlerischen Projektes?“  Und bei unserer Ankunft war so gut wie nichts vorbereitet! Die erste Woche war somit gefüllt damit, sämtliche Rahmenbedingungen für das Projekt vor Ort vorzubereiten.

    Als Erstes „überfielen“ wir die Phoenix Secondary School, deren Direktor von nix wusste und überzeugten ihn, sein Team und seine Schüler von unserem Projekt – wir stellten uns in 5 Klassen der Jahrgangsstufe 9 und bei unseren überraschten Partnern im Edith Stephens Wetland Park und bei Selfhelp Manenberg vor – und erhielten überall das Versprechen zur tatkräftigen Unterstützung!

    Und dieses Versprechen wurde auch eingehalten! Selfhelp Manenberg organisierte für uns den Transport der Kids und das Catering während der Workshops und stellte uns Steven van Niekerk, einen lokalen Künstler vor, der Schüler auf der Phoenix war und in Manenberg überall erkannt wird. Wir waren froh, dass wir ihn mit im Projekt hatten, er war wichtig für die sprachliche Verständigung mit den Schülern und das Miteinanderarbeiten, aber auch für die lokale Sicherheit auf den Straßen von Manenberg! Das Team von Edith Stephens stellte uns ihren Schulungsraum für die Workshops, ihre Garage als Lager und ihren Bakkie zum Transport unserer Mal-Utensilien zu den Bushäuschen zur Verfügung. Und bereits am Beginn unserer zweiten Woche schauten uns in der Phoenix Secondary School 55 Augenpaare erwartungsvoll und auch ein wenig ängstlich an.

    Wir teilten die Schüler in vier Gruppen ein, mit denen wir nacheinander jeweils wochenweise arbeiteten, und von nun an lief alles wie am Schnürchen nach einem von uns festgelegten Plan ab:

    Die ersten Tage waren immer vollgepackt mit Erläutern von Mal-Techniken, Erlernen von Gruppenarbeit (sind die Schüler hier gar nicht gewöhnt), miteinander Swappen, gemeinsamen Essen (alle warteten immer sehnsüchtig auf den Mittagslunch, den sie sonst nie haben - auch das sicher ein Grund, in unserem Projekt mitzumachen) und kleinen Vorträgen von Stacy und Marco vom Edith Stephens Wetland Park, die in unnachahmlicher Art die Natur der Umgebung erläuterten.

    In den folgenden Tagen mussten die Entwürfe, die die Schüler mit Bleistiften, Wachskreiden und schließlich auch mit Pinseln kreativ zu Papier gebracht hatten, auf die Bushäuschen übertragen werden. Dazu erstellten wir jeweils Konzepte, die wir anfangs mit dem Department of Transport abstimmen mussten (nach den ersten Ergebnissen genossen wir dort allerdings „blindes Vertrauen“).

    Wir stellten jedes Buswartehäuschen unter ein Thema, die Schüler lieferten in den Workshops die bildlichen Ideen, und daraus entstand dann die jeweilige Konzeptidee für das Häuschen. Die Themen kristallisierten sich schnell heraus: die Landschaft des Edith Stephens Wetland Park, einheimische Tiere und Pflanzen, wartende Menschen, die Regenbogennation Südafrika, die Kaapse Klopse (so heißen die örtlichen Karnevalsvereine) und das Schullogo „Phoenix aus der Asche“.

    Mit der Zeit spürten wir schnell eine große Verbundenheit zu diesen jungen, manchmal chaotischen Individuen. Die meisten hätten am liebsten auch an den Wochenenden und in den Schulferien mit uns gearbeitet. Wir hatten unendlich viel Spaß, die Kids brauchten aber auch Lob und Zuwendung ganz dringend und es zeigte sich schnell, welche der Kids geduldig, konzentriert, talentiert, großspurig oder fahrig arbeiten konnten, welche mehr Begleitung brauchten und wer allein loslegen wollte und auch konnte. Ab und an setzte es Standpauken, die sein mussten, wenn wieder unvermittelt an der vielbefahrenen Lansdowne Road kleine freundschaftliche Kämpfe ausbrachen (sich schubsen, sich anmachen, sich gegenseitig anmalen).

    Wenn die Kids um vier Uhr abgeholt wurden, gab es immer ein großes Abschieds-Hallo. Wenn dann Ruhe eingekehrt war, gingen wir mit Steven gemeinsam nochmal raus an die Straße, den Stand der Dinge begucken. - Steven ist uns in den Wochen der Zusammenarbeit ans Herz gewachsen mit seiner verschmitzten Art. Wir trauten uns nach ein paar Tagen schließlich auch, in die kleine, windschiefe Straße mit den vielen rumlungernden Menschen reinzufahren und ihn vor seinem „Haus“ abzuholen. Er lebt hier mit seiner Familie in einem Shack, die Umgebung ist unvorstellbar improvisiert, sprich arm und runtergekommen – so ist das in Manenberg.

    In den Osterferien fanden zwar keine Arbeiten mit den Kids in Manenberg statt, wir waren aber dennoch nicht arbeitslos. Gäste aus Deutschland waren angereist - die Schulleiterin von der Aachener Schule am Lousberg, die ihre Partnerschule Fariview Primary in Grassy Park besuchte (aus dem „Bauwagen goes South-Projekt 2008“) und die Schulleiterin des Kreisgymnasiums Heinsberg, die auf der Suche nach einer Partnerschule war und die wir erfolgreich mit der Phoenix Secondary in Manenberg „verbandeln“ konnten. Wir zeigten unseren Gästen möglichst viele Seiten von Kapstadt und konnten sie vor dem einen oder anderen Kulturschock natürlich auch nicht bewahren. Aber beide Schulpartnerschaften werden intensiv fortgeführt werden, woran wir uns nicht ganz unschuldig fühlen und worüber wir uns sehr freuen!

    Wir hatten aber nicht nur Arbeitstage, sondern auch „Festtage“. - Der erste war mitten während der Arbeit am Bushelter „Regenbogennation“. Die Kids wussten, dass dort draußen am ersten Maltag die Presse kommen würde, um vom Projekt zu berichten, und dass wir noch eine Überraschung organisiert hatten. Die “Offiziellen” waren auch da - Joint Xingashe (Koordinator der Aachen-Kapstadt-Partnerschaft), Shafiek Abrahams (Schuldirektor der Phoenix Secondary School), William und Juanita von Selfhelp Manenberg und Stacy vom Edith Stephens Wetland Park und dann kam unsere Überraschung des Tages:

    Zolani Mahola, Sängerin von Freshlyground, der erfolgreichsten Pop-Band aus Kapstadt, unterstützt unser Projekt, indem sie ihren Körperumriss auf die Wand “übertragen” lässt und ihn dann auch noch selbst ausgestaltet. Sie tut es mit der ihr eigenen Fröhlichkeit, Offenheit, mit breitem Zolani-Lachen und ungeheurer Power. Die Kids sind beeindruckt und berührt. Für Tamlyn - 15 Jahre alt wird sie an diesem Tag - wird gemeinsam mit Zolani ein Geburtstagsständchen gesungen. Sie hat Tränen in den Augen und wirkt ganz schüchtern angesichts dieser vielen Aufmerksamkeit. Es werden Dutzende von Fotos gemacht, allein mit Zolani, zusammen als Gruppe, Fremde kommen vorbei oder Freunde werden per Handy herbestellt. Für alle hat Zolani ihr wunderbares Lachen parat, für alle hat sie wunderbare Worte bereit und am Ende schreibt sie noch jede Menge Autogramme. - Dieser Arbeitstag fühlte sich wahrlich an wie ein Festtag. Ein Riesendank an Zolani, dass sie uns dieses Erlebnis geschenkt und so viele Kinderherzen glücklich gemacht hat!

    Nach acht Arbeitswochen in Manenberg waren sieben Bushäuschen neu gestaltet und wir wurden überall im Stadtteil erkannt und mit Namen angesprochen. Alle schienen überglücklich mit dem Ergebnis unserer Arbeit zu sein und versicherten uns, dass sie auf die Bushäuschen „aufpassen“ würden – niemand solle die Kunstwerke der Kids beschmieren oder gar zerstören. Endlich wäre ihr Stadtteil mal positiv in den Schlagzeilen gewesen – wir spürten eine große Dankbarkeit bei den Bewohnern von Manenberg.

    Neben den sieben neu gestalteten Bushaltestellen haben wir auch noch einen Spielplatz hinterlassen, den wir dem Edith Stephens Wetland Park als Dank für die einzigartige Unterstützung durch ihre Mitarbeiter geschenkt haben. Der Naturpark hat nun für die Schulklassen, mit denen Stacy hier Umwelterziehungsunterricht machen möchte, einen weiteren Attraktionspunkt.

    Das Highlight des ersten Teils unseres Abschlussfests im frisch renovierten Saal des Edith Stephens Wetland Parks war die Rede von Schuldirektor Shafiek Abrahams. Er würdigte die Arbeit und das Engagement seiner Schüler und erläutert die Chancen, die sich aus der zukünftigen Schulpartnerschaft für alle ergeben würden. In einem sehr emotionalen Bild verglich er das individuelle Leben jedes Schülers mit einem leeren, unbeschriebenen Bushäuschen, das jeder einzelne von ihnen fähig sei, zu beschreiben, zu bemalen und farbig zu gestalten. Die Worte kamen an, die Kinder lauschten andächtig, viele von uns hatten Tränen in den Augenwinkeln, Nicole de Wet, die anschließend als Schülervertreterin zur Versammlung sprach, weinte und konnte kaum zu Ende sprechen.

    Nach dieser eher ernsten Zeremonie folgte in der Phoenix Secondary School die „Arty Party“ - es war, was das Wort versprach: eine Halle voll Schüler, ca. 800 an der Zahl, auch zahlreiche Eltern waren erschienen (es ist ungewöhnlich, dass sich die Eltern dafür interessieren, was in der Schule mit ihren Kindern passiert - dies zeige die Bedeutung unsere Projekts, wurde uns gesagt). Es wurde furios getanzt - die Halle tobte - es wurde gesungen – frenetisch mitgeklatscht – wir zeigten viele Fotos von der Arbeit der letzten Wochen  - und am Ende bekamen alle, zum Teil unter großem Beifall und Gejohle, von uns eigens angefertigte individuelle Zertifikate - heiß erwartet - und die Fotos, die wir als Dankeschön für alle abgezogen haben, machten die Runde. - Es war ein lauter, schülergerechter Abschluss.

    Am Ende unseres Aufenthalts kehrten wir nochmals zu unserer Ursprungsidee zurück – die Kids aus Manenberg mit der Natur vor ihrer Haustür durch ein Kunstprojekt vertrauter zu machen. Wir luden „unsere“ Kids zum Abschied nach Kirstenbosch in den Botanischen Garten ein. Obwohl es in den Nächten zuvor heftigste Herbststürme gegeben hatte und der Himmel auch an diesem Morgen alles andere als einladend aussah, waren die meisten dabei - und auch die beiden Stufenlehrer begleiteten ihre Schüler. Wir hatten eine wunderbare Führung durch den Park mit dem Ranger Andrew, der mit seiner direkten, fröhlichen, deutlichen, aber auch kumpelhaften Art die Kinder gleich auf seiner Seite hatte. Und er erfüllte ihnen schließlich noch einen besonderen Wunsch: Einmal einen Wasserfall sehen! Dazu ging es eine halbe Stunde steil bergan, viele waren schnell außer Puste und schleppten sich keuchend am Ende unserer Menschenkette den Berg hinauf. Sie waren solche Anstiege nicht gewöhnt - in den Cape Flats ist es halt flach! Am Ende schafften es aber fast alle bis zum “Donnernden Wasser” und waren schwer beeindruckt - ein tolles Abschlusserlebnis!

    Als der Bus am Botanischen Garten vorfuhr, war die Zeit des Abschieds gekommen. Die Kids waren uns in den letzten Wochen sehr ans Herz gewachsen und wir wohl auch ihnen. Es wurde umarmt und gedrückt und wir haben als letztes Abschiedsgeschenk noch für jeden ein Foto von Steven und uns vor einem der Bushäuschen abziehen lassen. Als der Bus abfährt, winken wir ihnen noch ein letztes Mal hinterher - zufrieden, glücklich und auch ein bisschen traurig, dass das Projekt damit nun zu Ende ist!“